Hier geht's um ein Astrozytom (Hirntumor)
Mein Name ist Dennis Schmidt, Email: D-Schmidt@online.de, und ich wohne in der Nähe von Bremen.

2022 habe ich meinen 50. Geburtstag gefeiert, vermutlich ist damit die Hälfte meines Lebens vorbei :)

Ich selber hatte einen Hirntumor (Astrozytom III), zwei Operationen habe ich erfolgreich hinter mich gebracht (4/95, 3/96), dazu Bestrahlung und Chemo-Therapie.

An einem Erfahrungsaustausch bin ich sehr interessiert, ob Fragen oder Tipps, alles ist willkommen, auch Vorschläge für neue Links, nur zu! Einfach per Email an mich ( D-Schmidt@online.de ). Bei dieser Gelegenheit möchte ich das "Du" anbieten, wie es allgemein in den meisten privaten Emails üblich ist. Wer mich siezt wird selbstverständlich auch von mir gesiezt.
Tipp: Eine besonders gute Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch bietet auch die Hirntumorliste!

Nach der ersten Operation hatte ich "nur" ein Astrozytom 2, bei der zweiten Op hatte sich das nette Ding schon einen Grad gesteigert (je höher, desto bösartiger, höchster Grad ist 4). Falls sich ein weiteres Rezidiv zeigt, wäre es nicht unwahrscheinlich, daß das ganze dann ein Grad 4 ist, und nicht nur deshalb möchte ich darauf möglichst verzichten :-/

Entdeckt wurde der Tumor bei mir erst kurz vor der ersten Operation, obwohl bereits ein 3/4 Jahr vorher Befindlichkeitsstörungen aufgetreten sind. Leider wurde zu diesem Zeitpunkt nur ein CT (Computertomographie) gemacht, auf dem natürlich nichts zu sehen war. Mittlerweile bestehe ich selbstverständlich auf ein MRT (eine Form der Computertomographie, jedoch mit Magnetfeldern (d.h. keine Belastung durch radioaktive Strahlung) und einer wesentlich höheren Genauigkeit), wobei PET / SPECT manchmal eine gute Ergänzung dazu sein können, aber das Budget sehr schröpfen.

Die Statistik gibt mir nicht einmal drei Jahre ab der Erstdiagnose, aber wer glaubt schon einer Statistik, die man nicht selber gefälscht hat :-)

Seit meiner zweiten Operation 3/96 ging ich alle 6 Monate zur Nachkontrolle, d.h. zum MRT. Bisher war glücklicherweise auf allen Bildern keine Veränderung zu sehen, und ich hoffe natürlich darauf, daß das auch so bleibt. Mittlerweile haben wir den "Serviceintervall" auf ca. 12 Monate verlängert, ich hoffe das ist ein guter Kompromiss...

Obwohl die Operation jetzt schon fast 30(!) Jahre her ist, zerrt diese Untersuchung oft sehr an den Nerven, denn sie entscheidet über mein weiteres Leben. Daher nenne ich diese Untersuchung unter Freunden auch "Lebensverlängerungsschein".

Viele sehen mich nach dieser langen rezidivfreien Zeit zwar bereits als "geheilt" an, aber ich kenne Leute, bei denen ein Rezidiv nach über 10 Jahren aufgetreten ist. Oft habe ich dabei den Eindruck gewonnnen, daß der Hirntumor bei manchen zu gut "verarbeitet" worden ist, so daß er den Schrecken verloren hat, der einen antreiben sollte, auf die Gesundheit besser acht zu geben.

Die letzte Untersuchung 2023 war glücklicherweise ohne Veränderung zu den Voruntersuchungen. Allen, die mir dafür die Daumen gedrückt haben, sage ich vielen vielen Dank!

Das bin ich, 2006. Für weitere Bilder klicken

Auf dem Bild bin ich auf Helgoland (2006), war echt klasse, die dortige Düne ist für mich fast wie Formentera - und das in Deutschland.

Wer weitere Bilder sehen möchte, sollte hier klicken.


Dieses Bild entstand nach der Blausand-Aktion "100 EACH DAY"


Vom Krankenhaus fühle ich mich in der Nachsorge insofern vernachlässigt, als daß nur die halbjährlichen MRTs gemacht werden, und sonst nichts angeboten wird. Daher habe ich noch folgende Behandlungen "auf eigene Faust" durchgeführt bzw. mich eingehend darüber informiert: 

- Vitamin E + ACE-Präparat 
- Sauerstoffmehrschritt-Therapie 
- Thymus-Injektionen 
- Mistel-Infusionen/Injektionen 
- Shiitake-Pulver 
- H15 (Weihrauch-Extrakt)
- Enzympräparate (Wobe-Mugos, Bromelain, Mucozym) 
- Homöopathie 

---Für nähere Informationen zu o.g. Therapien hier klicken!---

---Wer wissen will, was ich zur Zeit nehme, der klickt hier!---

Wer der englischen Sprache mächtig ist, findet hier einen weiteren reichen Fundus an alternativen Behandlungsmöglichkeiten.

Die amerikanische Krebsgesellschaft empfiehlt täglich 200-800 mg Vitamin E, 1000 mg Vitamin C sowie 50-200 µg Selen zur Krebsvorbeugung, aber die wenigsten deutschen Schulmediziner verschreiben dies ihren krebskranken Patienten. Dies ist sicher nicht nur eine Frage des Budgets.

Für eine homöopatischen Anamnese war ich im Krankenhaus für Naturheilweisen in München. Dort habe ich sehr viele positive Anregungen bekommen. Einen Aufenthalt dort kann ich wärmstens empfehlen.

Eine weitere Behandlungsmöglichkeit hat sich mir in Form von Hyperthermie geboten, die ich in Bad Aibling durchführen könnte. Jedoch will ich momentan keine schlafenden Hunde wecken, und behalte es mir für den Fall eines hoffentlich nie wieder auftretenden Rezidives vor. 

Als ich für '99 einen Antrag auf Rehaleistung eingereicht habe, hat mir die LVA eine Absage erteilt. Dagegen habe ich mit Erfolg Widerspruch eingelegt. Das kann ich nur jedem empfehlen, denn sehr oft wird der erste Antrag, wie mir es scheint, grundsätzlich abgelehnt - wahrscheinlich in der Hoffnung, daß der Patient aufgibt.

Psychologisch versuche ich mich mit Meditation, autogenem Training und Reiki zu unterstützen (Buchtip). Außerdem arbeite ich nach dem bekannten Buch "Wieder gesund werden" von Simonton. Ein weiteres empfehlenswertes Buch von Simonton ist "Auf dem Wege der Besserung" . Auch "Mit der Seele heilen" bzw. "Prognose Hoffnung" von Bernie Siegel kann ich in dieser Beziehung wärmstens empfehlen. Selbst, wenn viele Leute vielleicht nicht daran glauben, aber ich bin überzeugt davon, daß ich gerade dadurch eine höhere Überlebenschance habe. Viele Ärzte haben dies befürwortet. 

Seit einiger Zeit trinke ich grünen Tee, der aufgrund seines EGCG-Gehalts gegen Krebs wirken soll. Mit Apfelsaft 1:1 gemixt scheckt er wirklich lecker. 
Seit einiger Zeit trinke ich auch gerne Kombucha (natürlich selberhergestellt, und somit kein totes Lebensmittel, wie aus dem Supermarkt), und kurz darauf hat sich auch ein Wasserkefir dazugesellt. Kann ich nur empfehlen - schmeckt super, und wenn's schön macht :-)

Außerdem versuche ich mich möglichst fleischarm zu ernähren. Auch auf Zucker und auf Süßigkeiten versuche ich zu verzichten. Ich gebe frischem Obst und Gemüse den Vortritt.

Beim Thema Vitamine/gesunde Ernährung bin ich zwar im moment recht ratlos, nachdem ich "Prost Mahlzeit" und "Wohl bekomm's" von Udo Pollmer gelesen habe, aber ich verlasse mich auf meine Intuition (ja, auch Männer haben sowas ;-)). Auch wenn das, was ich auf eigene Faust mache, nur wenig oder überhaupt keine Wirkung haben sollte, so ist es zumindest nicht toxisch (hoffe ich ;-)), und daher werde ich nicht darauf verzichten, denn aus den vielen "kleinen Chancen" könnte wohlmöglich eine große Chance werden.

Von vielen Seiten bin ich außerdem darin bestätigt worden, daß Sport, frische Luft und Entspannungsübungen zu einem gesunden Leben beitragen. Mein "Sport" ist Fahrradfahren, Inlinern und Schwimmen. Seit meinem Krankenhausaufenthalt in München jogge ich sogar, weil ein Zimmerkollege hat mich dazu animiert hat. Es ist also nicht nur so, daß man nur von der Behandlung im Krankenhaus seinen Nutzen hat - oft passiert es auch durch Reisen und den daraus entstehenden Kontakten zu anderen Menschen, daß man sich etwas positives aneignet. Daher finde ich den Gedankenaustausch per E-Mail auch so wichtig. 

Wenn mich das Leben einmal vor Rückschlagen nicht verschont, dann denke ich immer an die kleine Geschichte, die mir Christiane einmal erzählt hat, und betrachte die ganze Sache noch einmal. Meistens kann man auch noch so schlimmen Sachen immer auch etwas Gutes abgewinnen.

In vielen Mails werde ich nach einem Rat gefragt, der hier nicht auf der Website zu finden ist... nun, es gibt einen. Neben dem Buch von Simonton möchte ich das "Anti-Krebs-Buch" von David Servan-Schreiber empfehlen. Der Author hat selber einen Hirntumor überlebt und gibt sehr umfassende Ratschläge, was man zusätzlich tun kann...


Als sehr wichtig empfinde ich, daß man selber kämpft, und sich nicht alles servieren läßt. Man kann sich von "außen" Ratschläge holen, oder auch einzelne Dinge übernehmen, aber nie sollte sich komplett auf andere verlassen und nur die empfohlenen Pillen einklinken. Das ist nämlich nicht einmal die halbe Miete, und bei einem Hirntumor kommt man damit auf kurz oder lang nicht aus.

Erst wenn man selber weiß, was man tut, und wieso, ist man erst ein GIMP (gut informierter und mitdenkender Patient), und das ist wichtig.

Zum Thema Chemotherapie: Oft werde ich gefragt, welche Art von Chemotherapie ich bekommen habe. Die Antwort darauf ist ACNU und VM26.

Ich empfehle jedem, der diese Chemo bekommt, sich rechtzeitig darum zu kümmern, daß das Krankenhaus einem Kevatril, Zofran o. ä gegen die Übelkeit gibt. Hier wird oft gegeizt, weil diese Mittel sehr teuer ist. Bei mir im St.Jürgen-Krankenhaus habe ich z.B. erst nur die billigen MCP-Tropfen bekommen, die natürlich nicht geholfen haben. Ein gutes Mittel erkennt man hier leider am hohen Preis... Auf meine Frage nach einem besseren Mittel als MCP gab's nur Achselzucken. Glücklicherweise konnte ich mich nach der 1. Chemo im Internet schlau machen, und habe dann nach Zofran gefragt, und es auch bekommen.

Eine weitere Dosis von diesem Mittel später am abend, als die Übelkeit wieder zunahm wurde mir dann aber mit dem Hinweis "Davon hat der Arzt nichts aufgeschrieben" verweigert :-((

Aber das nur am Rande, es gibt sicherlich auch Krankenhäuser, die ihre Patienten nicht so hängen lassen.

Ob das jetzt die nach dem Stand der Dinge "optimale" Chemo war, kann keiner beantworten, es gibt noch unzählige weitere Chemos wie z.B. PCV oder Temodal, die nicht weniger wirkungsvoll sein müssen. Ich habe den Eindruck, daß jedes Krankenhaus da so seine eigene "Strategie" verfolgt.

Als letztes möchte ich gerne noch das Thema sterben und Tod kurz anreißen, denn ich kann mir kaum vorstellen, daß jemand, der an diese Krankheit gerät, sich keine Gedanken darum macht.

In meinem letzten Reha-Aufenthalt in Damp gab es einen Vortrag über Dinge, die beim Sterben mit einem passieren, und wie andere Kulturen den Tod sehen. Ich habe gemerkt, daß es in unserer Kultur dazu viel Nachholbedarf gibt, denn hier ist der Tod immer noch ein Tabuthema.

Wer sich damit positiv auseinandersetzen möchte, dem kann ich das Buch "Über den Tod und das Leben danach" von Elisabeth Kübler-Ross empfehlen.

Daß der Sterbevorgang keine übermäßigen Schmerzen verursachen muß, da entsprechende Schmerzmittel zur Verfügung stehen, ist leider noch nicht überall in Deutschland bekannt, viele Krankenhäuser bzw. Ärzte verschreiben diese immer noch ungern und in zu geringen Mengen. Da ist man wirklich darauf angewiesen, einen guten Arzt an der Seite zu haben.

Wichtig besonders für Angehörige und Freunde ist es, auch loslassen zu können - so schwer es auch fällt - damit beim Kranken nicht zusätzlich während der - möglicherweise - letzten Tage Schuldgefühle entstehen. Dies hilft niemandem.

Diese Seite wird bei Änderungen selbstverständlich angepasst. Die letzte kleine Überarbeitung war im Jahr 2024.